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Geschichte der Freimaurerei in Basel

 
 

Über die erste Spur einer Freimaurerloge in Basel berichtet das Archiv der Loge „Zur Einigkeit“ in Frankfurt a.M. Nach diesen Aufzeichnungen meldete am 18. Januar 1744 die Zürcher Loge „La Concorde“ nach Frankfurt, dass sich in Basel eine Loge bilde. Schliesslich wurde 1768 die Loge „a Libertate“ (Zur Freiheit) begründet, die jedoch nicht recht gedeihen wollte.
 
 
 
 
Am 11. März 1778 teilte Diethelm Lavater in Zürich seiner Loge mit, dass Peter Burckhardt mit seinen Brüdern in Basel eine „rechtmässige“ Loge zu konstituieren wünsche. Am 30. Juni 1779 wurde die neue Basler Loge «Zur vollkommenen Freundschaft» durch die Zürcher feierlich installiert. Die Loge „a Libertate“ wurde 1784 aufgelöst und es kann aufgrund fehlender Dokumente angenommen werden, dass auch die neue Loge „Zur vollkommenen Freundschaft“ in Folge der bewegten Zeiten ihre Arbeiten in den späten achtziger Jahren vollständig einstellte.
Im Jahre 1787 kam der berühmte Cagliostro nach Basel. Im „Weissen Haus“ zu Basel und im „Glöcklihof“ zu Riehen arbeitete er freimaurerisch nach einem eigenen Ritus. Der Ausbruch der Revolution setzte aber auch seinem Bestreben ein Ende.
Am 12. Januar 1808 fand im Hause Nr. 1631 an der Freien Strasse, dort wo sich später die Hauptpost installierte, die Gründung der Freimaurerloge „Zur Freundschaft und Beständigkeit“ statt. Das Konstitutionspatent erhielt sie vom Gross-Orient von Frankreich. Die feierliche Installation erfolgte durch die Loge „Zur Hoffnung“ aus Bern am 18. Januar 1809. Als erster Stuhlmeister der Loge wurde Daniel Merian gewählt. Sein Stellvertreter war Jean Henry Ebray, Pfarrer der Französischen Kirche in Basel. Bis ins Jahr 1811 wurde in französischer Sprache gearbeitet. Bis zum Jahr 1823 versammelten sich die Brüder im gemieteten „Klösterli“ an der St. Johannsvorstadt. Der Wunsch nach einem eigenen Logenhaus wurde jedoch bald erfüllt. Die Liegenschaft „Zum Venedig“ konnte erworben werden. Die Einweihung des Hauses fand 1824 unter der Leitung von Felix Sarasin statt.
 
                              
Die Freimaurerei erlebte in Basel eine Periode des Aufstiegs. Hervorragende Männer des Basler Kaufmannsstandes und der Wissenschaft arbeiteten vereint am Aufbau. Die damals aufs neue aufblühende Universität beteiligte sich eifrig an den edlen Bestrebungen. Persönlichkeiten wie Karl Gustav Jung, de Wette, Brömmel, Brenner und W. Wackernagel durfte die Loge zu ihren Mitgliedern zählen. Im Jahre 1840 fand die dritte Vereinigung schweizerischer Logen in Basel statt. Die Einheitsbestrebungen wurden dadurch stark gefördert, sodass am 24. Juni 1844 14 Freimaurerlogen sich zur Schweizerischen Grossloge „ALPINA“ vereinigten. Im September 1848 wurde auf Anregung der Basler Loge zu einem Freimaurerkongress in Basel eingeladen.
Immer mehr beschäftigte die Baufrage die Gemüter, da die Logenräume bei der stets wachsenden Zahl der Mitglieder zu eng wurden. 1888 wurde ein Bauparzelle am Byfangweg gekauft und der Bau eines neuen Logenhauses beschlossen.

Am 12. Juli 1891 konnte die feierliche Einweihung des neuen Logengebäudes am Byfangweg stattfinden. In dankbarer Erinnerung an das alte Heim am Schlüsselberg erhielt es den Namen „Zum neuen Venedig“. Eine neue, aktive Zeitspanne der Basler Freimaurerei hatte begonnen.

Im Jahre 1922 trennten sich einige Brüder von ihrer Mutterloge, um in Verbindung mit auswärtigen Brüdern die Freimaurerloge „Zum Fels am Rhein“ zu gründen. 1932 konnte die dritte Basler Loge „Osiris“ installiert werden.
                                
Die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war gekennzeichnet durch politische Bewegungen. Anhänger des „Dritten Reiches“ wollten sich auch in unserem Land ausbreiten und die Ideen von Freiheit und schweizerischer Eigenständigkeit zerstören. Die ersten Angriffe richteten sich daher gegen die Freimaurerei und gegen alle, die sich mit unseren Zielen verbunden fühlten. Unter der Leitung des Basler Freimaurers Kurt von Sury, in seinem Amt als Grossmeister der Schweizerischen Grossloge „ALPINA“, wurde der Gegenangriff geführt. Am 28. November 1937 wurde die Initiative „Fonjallaz“, die ein Verbot der Freimaurerei und ähnlicher Organisationen verlangte, vom Schweizervolk mit gewaltigem Mehr abgelehnt. Auch alle Stände mit Ausnahme von Fribourg haben das Initiativbegehren verworfen. Nachdem während der Kriegsjahre die Tätigkeit der Logen eher zurückhaltend war, entfaltete sich nach 1945 eine rege Aktivität. 
Die Verbindungen mit Brüdern aus dem Elsass und der badischen Nachbarschaft wurden wieder aufgebaut und gefestigt. So gewährten die Basler „Bauhütten“ der Freimaurerloge „Friedrich zur Eintracht“ aus dem Orient von Lörrach/ Schopfheim das Gastrecht, bis diese wieder ein eigenes Logengebäude beziehen konnte. In den Jahren 1967, 1971, 1989 und 2008 wurden vier weitere Basler Freimaurerlogen gegründet. Die Logen „Panta Rhei“, „Zur Dreiländerecke“, „Zu den sieben Rosen“ und die englischsprachige Loge „St. Andrews“ arbeiten alle als anerkannte Mitglieder der offiziellen Schweizerischen Grossloge „ALPINA“ im Logengebäude am Byfangweg 13. 
Ebenfalls am Byfangweg arbeiten die deutsche Loge „Aurum Nostrum“ (Lörrach D), die Mitglied der Grossloge „Der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“ ist, sowie die Frauenloge „Kette der Hoffnung“, die der Schweizerischen Frauengrossloge angehört.
Zu den Institutionen, die aus dem grundsätzlich diskret gehaltenen sozialen Engagement der Basler Freimaurer hervorgingen, zählt das Alters- und Pflegeheim „Humanitas“ in Riehen. Es ist ein Werk der Basler Freimaurerlogen. Die Genossenschaft wurde 1960 gegründet, das Haus am 1. August 1967 nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht. Das damals modernste Altersheim galt schweizweit als Pionierleistung.  
     

   
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